Prostatitis – Ein Ratgeber zu Ursachen, Symptome und Therapie
Es ist nicht nur eine schmerzhafte Angelegenheit, sie kann auch schlimmere Folgen haben, sofern sie nicht behandelt wird – Die Prostatitis! In erster Linie bringt man sie hauptsächlich mit dem Mann in Verbindung, insbesondere, wenn sie sich in eine granulomatöse Variante verwandelt. Wir haben in diesem Ratgeber alles über Ursachen, Behandlung mittels Antibiose und alternativen Methoden aus dem Bereich Naturheilkunde zusammengefasst und möchten gleichzeitig auch darauf eingehen und Tipps geben, wie man diese Krankheit vorbeugen kann.
Was ist Prostatitis? – Ein Überblick
Der Begriff Prostatitis wird vorwiegend übergreifend als Oberbegriff für ein Syndrom verwendet, welches mehrere verschiedenartige Beschwerden beinhaltet und im Urogenitalsystem des Mannes entsteht. Alternativ wird sie auch als Vorsteherdrüsenentzündung bezeichnet und gehört zu den sehr schmerzhaften Krankheiten, die eine akute Form besitzen, aber auch chronische Verläufe nehmen können, bis hin zur Entwicklung von Krebs.
Welche Ursache hat die Prostatitis?
In vielen Fällen gilt als Ursache das Eindringen von Bakterien in die Prostata, was vom Gewebe mit der Entwicklung einer Entzündung quittiert wird. Als Erreger kommen n den meisten Fällen Bakterien der Gruppe Escherichia coli in Frage, welche auf natürliche Art im Darm zu finden sind. Für gewöhnlich befallen sie zuerst die Harnwege, was zu den typischen Symptomen führt und bei einer nicht fachgerechten Behandlung zur Prostatitis führt.
Unterdessen sind auch andere Bakterien wie Enterokokken, Klebsiellen oder Mykobakterien als Auslöser bekannt. Eine eindeutige Bestimmung ist allerdings nur schwer möglich. Da Prostatitis in jedem Fall ansteckend ist, ist die Übertragung während des Geschlechtsverkehrs möglich. Zu beachten gilt hierbei, dass sie auch ansteckend für die Frau ist, auch wenn sie bei ihr in Form eines Urethralsyndroms auftreten kann, der weiblichen Form der Prostatitis.
Die typischen Anzeichen einer Prostatitis
Die Symptomatik einer Prostatitis zeigt vor allem eines: Erhebliche Schmerzen! Und das in unterschiedlichen Formen und Arten. Hier einmal ein kleiner Überblick:
- Störungen beim Harnabfluss
- häufiger Harndrang (Pollakisurie)
- Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen (Algurie)
- Brennen nach Ejakulation
- Rückenschmerzen
- Schmerzen im Unterbauch und innerhalb der Genitalien
Je nach Form der Prostatitis kommen zusätzlich Symptome wie Fieber oder Schüttelfrost hinzu. Neben einem erschwerten Gang zur Toilette ist eine sexuelle Aktivität bei dem Vorhandensein dieser Symptome nicht möglich, weswegen man in diesem Fall dringend einen entsprechenden Arzt aufsuchen sollte, um auch schwerwiegendere Folgen auszuschließen und eine rasche Heilung einzuleiten.
Die Stellung der Diagnose beim Arzt
Um eine Diagnose zu stellen, unternimmt der Arzt unterschiedliche Untersuchungen, darunter die rektale Untersuchung und die sogenannte 4-Gläser-Probe, bei welcher unterschiedliche Stadien des Urins (Ersturin, Mittelstrahlurin, Prostataexprimat und der Urin nach der Massage der Prostata) untersucht werden. Dazu kommt die Befragung des Patienten mittels vorgefertigter Fragebögen, welche die Diagnosestellung erleichtern. Dabei wird schließlich festgestellt, welche Klassifikation der Prostatitis vorliegt und nach den Therapie Leitlinien eine entsprechende Behandlung, meist unter der Verwendung von Antibiotika, eingeleitet. Wenn erforderlich, werden zusätzlich die PSA Werte nach einer Ejakulation erstellt. Der PSA (Prostataspezifisches Antigen) dient dazu, ein Prostatakarzinom auszuschließen.
Die Klassifikation der Prostatitis
Die Diagnose ist gleichzeitig eine Einteilung in vier verschiedene Klassen, wonach sich anschließend auch die entsprechende Therapie richtet. Hier zunächst einmal die Auflistung der unterschiedlichen Formen:
- Kategorie I: akute Prostatitis
- Kategorie II: chronische bakterielle Prostatitis
- Kategorie III: chronisch abakterielle Prostatitis
- Kategorie IV: asymptomatische entzündliche Prostatitis
Die Klassifizierung unterliegt der Schirmherrschaft des National Institutes of Health (NIH), die auch hierzulande immer öfter eingesetzt wird.
Chronisch abakterielle Prostatitis – Psychisch oder physisch?
Die Kategorie III ist eine besondere Form der Prostatitis, deren Ursache nicht physisch oder bakteriell bedingt ist, sondern eher eine psychische Form einnimmt. Sie wird auch kurz als CP/CPPS bezeichnet und geht mit den gleichen Symptomen wie die anderen Klassifizierungen einher, eine typisch medikamentöse Behandlung mittels Antibiotika schlägt aber in diesem Fall nicht an.
Die Ursache liegt hier entweder im Nervensystem, oder aber der psychogenen chronischen Verspannung der Beckenbodenmuskulatur. Durch die Verspannung und den gereizten Nerv setzt der Körper die Substanz P frei und es entwickeln sich die entsprechenden Symptome. Liegt diese Form der Prostatitis vor, ist eine Heilung mittels Homöopathie oder Massagen möglich. Da meist auch eine traumatische Erfahrung als auslösendes Moment in Frage kommt, ist eine darauf ausgerichtete Therapie angezeigt.
Welches Antibiotikum bei Prostatitis sinnvoll erscheint
Bei der Wahl für die Medikamente hängt diese immer davon ab, welche Form der Prostatitis vorliegt, denn man muss sie unterschiedlich behandeln. Hier einmal eine Liste mit den Wirkstoffen, die bei der jeweiligen Kategorie eine Heilung ermöglichen:
- akute Prostatitis: Fluorchinolone, Tetracycline
- chronische bakterielle Prostatitis: Fluorchinolone, Cotrimoxazol, Alpha Blocker
- chronisch abakterielle Prostatitis: ACC, alternative Heilmethoden oder Homöopathie
- asymptomatische entzündliche Prostatitis: Quercetin oder Behandlung ohne Antibiotika
Nicht immer sind Medikamente gegen Prostatitis aus dem Bereich der Schulmedizin hilfreich. Wirklich gut schlägt eine Antibiose vor allem bei der akuten als auch chronischen Form an, bei den anderen empfiehlt es sich, sie natürlich behandeln zu lassen, weil Antibiotika hilft nicht immer und ist über einen dauerhaften Zeitraum nicht empfehlenswert, da dadurch zusätzliche Nebenwirkungen entstehen können, welche neue Probleme verursachen.
Prostatitis natürlich heilen – Welche Hausmittel können helfen?
Besonders bei einer rezidivierenden Form der Prostatitis ist es angezeigt, eine gewisse Prophylaxe zu betreiben, die nicht unbedingt auf der Grundlage von Antibiotika aufgebaut ist. Was hilft und welche Wirkstoffe die Sache leichter heilbar machen, haben wir nachfolgend einmal übersichtlich zusammengefasst:
- Weidenröschen Tee
- Roggenpollenextrakt (Wirkstoffe Nomon Mono, Pollstimol, Cernilton)
Weidenröschen Tee kann die Symptome deutlich lindern und ist in der Apotheke sehr gut erhältlich. Roggenpollenextrakt wird in unterschiedlichen Formen angeboten, meist jedoch als Kapsel. Besonders seine Eigenschaften zur Reduzierung starker Beschwerden stehen hierbei im Fokus, wobei das Produkt bereits nach einem Monat der regelmäßigen Einnahme Wirkung zeigt. Gleichzeitig liegen die Vorteile bei diesem Wirkstoff auch im Bereich der sexuellen Zufriedenheit, welche durch die Symptome der Prostatitis erheblich eingeschränkt ist.
Auch die Ernährung kann ausschlaggebend für die Heilung sein
Wer stets auf Fast Food und Co. gezählt hat, sollte beim Vorliegen einer Prostatitis seinen Lebensstil überdenken. Denn auch eine gesunde Ernährung kann dafür sorgen, dass die Krankheit besser heilen kann, oder dass die Symptome verschwinden. Ein Leben ohne Kaffee oder Alkohol können sich jedoch nur wenige vorstellen, wobei diese beiden Dinge schon einen guten Ausschlag geben könnten, so dass man rascher geheilt ist.
Eine ballaststoffreiche Ernährung wird angezeigt, ergo der Verzehr von Gemüse und Vollkornprodukten. Broccoli und Co. enthalten zudem wichtige Enzyme und Mineralstoffe, die der Körper zur Ausheilung der Krankheit sehr gut gebrauchen kann. Selbstverständlich sollte es außerdem sein, den Tag über genügend zu trinken, da man so verhindert, dass Bakterien und Keime in Nieren und Prostata aufsteigen. Hierzu eignen sich perfekt Kräuter- und Früchtetees.
Wie lange dauert eine Prostatitis?
Die Heilerfolge und weiterer Verlauf sind entscheidend, wenn es darum geht zu bestimmen, wie lange die Krankheit überhaupt andauert. Zunächst ist es ausschlaggebend, welche Klassifikation man bei der Diagnosestellung erhalten hat, eine akute Form der Prostatitis heilt nach anschlagendem Antibiotikum relativ rasch aus.
Die Dauer kann sich jedoch erheblich verlängern, wenn es sich um die anderen drei Kategorien handelt. Hier ist oftmals eine langwierige Behandlung erforderlich, zudem Naturheilmittel nicht immer gleich anschlagen und zunächst ein paar Wochen der Einnahme erfordern. Daher lässt sich eine konkrete Aussage bezüglich der Dauer nicht treffen.
Fazit – Schmerzhaftes Syndrom mit guten Heilungschancen
Wer den Verdacht hat, unter einer Prostatitis zu leiden, der sollte sich in jedem Fall schnell darum bemühen, dass eine entsprechende Diagnostik eingeleitet wird. Nur sie gewährleistet eine schnellstmögliche Behandlungsmöglichkeit und Reaktion auf die zumeist sehr schmerzhaften Symptome. Auch wenn hauptsächlich Männer von dieser Krankheit betroffen sind, so entwickeln auch Frauen eine ähnliche Symptomatik, wenn auch unter anderem Namen. Eine Antibiotikagabe ist bei den meisten Formen angezeigt, aber nicht immer wirksam, so dass eine Behandlung mittels Homöopathie empfehlenswert ist. Auch eine gewisse Prophylaxe ist möglich, um sich vor dieser unangenehmen Krankheit zu schützen und sie langfristig zu verhindern.
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