Bist du jemand, der nie zum Arzt geht? Trotzdem sollte dich das Thema Männergesundheit interessieren!

In den letzten Jahren ist das Thema „Männergesundheit“ immer populärer geworden. Neuerdings gibt es sogar in Hamburg an der Uni einen Studiengang, der so heißt. Warum eigentlich?

Seit jeher besagen Statistiken und Studien, dass Frauen im Durchschnitt 5 bis 8 Jahre länger leben als Männer. Untersuchungen und Umfragen haben ergeben, dass eine Frau häufiger zum Arzt geht als ein Mann. Deshalb wird nun davon ausgegangen, dass Männer an unbehandelten Krankheiten früher sterben. Das liegt zum einen daran, dass der Mann als starkes Geschlecht so lange mit einem Arztgang wartet, bis er das Leiden nicht mehr aushält und zweitens, dass das Angebot – vor allem, was die Vorsorge betrifft – für Männer speziell nicht vorhanden ist. Das soll sich jetzt ändern!

Die Männergesundheit durch verschiedenste Wege unterstützen

Frauen gehen einfach häufiger zum Arzt

Meist seit dem jugendlichen Alter haben sie ihren Frauenarzt oder Frauenärztin. Wenn Mädchen ihren ersten Partner haben, ist es für sie ganz normal zum Frauenarzt zu gehen und mit ihm über Verhütungsmethoden zu sprechen. Sollte die Frau die Pille nehmen, ist sie sowieso verpflichtet, alle 3 Monate bei ihrem Arzt ein neues Rezept zu bestellen und die halbjährliche Untersuchung durchführen zu lassen.

Ein Service dieser Ärzte besteht ebenfalls darin, dass sie ihre Patienten oftmals per Mail oder Brief an bevorstehende Vorsorgeuntersuchungen erinnern. Krebsvorsorge bei Frauen wird ab einem frühen Alter von der Kasse bezahlt. Manchmal ist der Frauenarzt auch Seelsorger für andere Probleme, so nach dem Motto: „Wenn ich schon mal da bin, hab ich noch eine andere Frage…!“ Neben dem Hausarzt fungiert er oft Vertrauensperson.

Männer haben so einen Arzt in der Form nicht. Natürlich gibt es unter den Ärzten die Berufsbezeichnung des Urologen, aber wer geht da schon ohne Not hin? Urologe klingt nach Urin und nur wenn jemand etwas an der Blase hat, würde er diesen Arzt aufsuchen. Und eine Blase und Probleme mit dem Urinieren können schließlich Männer und Frauen haben. Du siehst, ein Arzt, der sich nur um die speziellen Belange des Mannes kümmert, gibt es in unserer Ärzte-Vielfalt nicht.

Was sollte ein Männerarzt können?

Ein Männerarzt sollte sich – wie ein Frauenarzt bei Frauen – um die typischen Krankheiten und speziellen Sorgen von Männern kümmern. Schließlich haben sie ganz andere Geschlechtsteile wie Frauen.

Da wäre als Erstes die Prostata zu nennen. Sie ist für das männliche Geschlecht immens wichtig, denn in ihr wird das Testosteron gebildet – das männliche Geschlechtshormon. Leider ist eine Krebserkrankung an dieser Drüse nicht unwahrscheinlich, sodass hier regelmäßig eine Vorsorge-Untersuchung in Anspruch genommen werden sollte. Das ist nicht schlimm und ist schnell gemacht.

Als Zweites sollte der Hoden regelmäßig untersucht werden. Auch hier können Veränderungen stattfinden und wenn sie frühzeitig entdeckt werden, dann ist oftmals eine Heilung noch möglich. Das gilt übrigens für jede Erkrankung: Je eher sie entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Leider ist es oft so, dass bei schweren Erkrankungen zuerst keine Schmerzen vorhanden sind. Lass dir von einem Arzt zeigen, wie du selbst regelmäßig deinen Hoden abtasten kannst.

Die Männergesundheit betrifft nicht nur die Sexualorgane

Probleme im Sexualbereich kommen immer häufiger in einer Partnerschaft vor. Was tust du, wenn es an dir liegt? Wenn dein Penis nicht mehr steif wird oder er nicht lange erigiert bleibt, was tust du dann? Oder du hast keine Lust mehr auf Sex (Libido) mit deinem Partner oder umgekehrt, du hast zu viel Lust auf deinen Partner. Was tust du dann? Wäre es da nicht toll, wenn du einen Arzt hättest, der sich genau auf diese Probleme spezialisiert hat und dir helfen könnte?

Deine Partnerschaft ist kinderlos, obwohl ihr euch Kinder wünscht? Die Frau hat es einfach und geht zu ihrem Gynäkologen. Auch du bräuchtest einen Ansprechpartner, der dich dahingehend untersucht, ob das Problem eventuell auch an dir und deiner Gesundheit liegen könnte. Vielleicht hast du zu wenig oder zu langsame Spermien. Es ist wichtig, dass diese Dinge abgeklärt werden können mithilfe eines kompetenten Mediziners.

Männer und die Psyche

Psychische Probleme kommen vor – nicht nur bei Frauen, wie es der Volksmund immer behauptet. Selbstverständlich sind Depressionen oder Angstzustände keine speziellen Frauenkrankheiten. Männer bekommen ebenso häufig eine depressive Verstimmung oder leiden an Panikattacken.

Leider wird diese Krankheit oftmals nicht diagnostiziert, weil Männer nicht zum Arzt gehen oder weil sie als das starke Geschlecht gelten (wollen). Allerdings ist es auch wissenschaftlich bewiesen, dass „echte“ Krankheiten wie Rückenprobleme oder Kopfschmerzen bei Männern die psychischen Krankheiten überlagern.

Ein guter Männerarzt sollte den Mann also ganzheitlich begutachten können und sich auch auf dem Gebiet der Psychologie bzw. Psychotherapie gut auskennen.

Du solltest den Fokus auf die Gesunderhaltung legen!

Niemand geht gerne zum Arzt, du sicher auch nicht. Einen Rat von einem Mediziner einzuholen, bedeutet ja immer, dass etwas mit dir nicht stimmt. Also hast du nur eine Chance, indem du erst gar nicht krank wirst. Das Thema „Männergesundheit“ beinhaltet vor allem die Gesunderhaltung des Mannes. Im Prinzip müsstest du nur einmal deinen Gesundheitszustand abchecken lassen. Sollte das Ergebnis so ausfallen, dass du noch keine Erkrankungen hast und dementsprechend gesund bist, solltest du alles dafür tun, dass dieser Zustand auch so bleibt.

Wenn du beispielsweise übergewichtig bist, kannst du trotzdem medizinisch gesehen gesund sein, weil beispielsweise alle Blutergebnisse top sind. Allerdings weißt du auch, dass Adipositas auf Dauer gesehen nicht gesund ist und später Krankheiten nicht ausgeschlossen sind. Also solltest du abnehmen. Auch auf diesem Gebiet können sich Männer und Frauen unterscheiden.

Du als starkes Geschlecht möchtet einfach einen anderen Sport machen als Frauen. Federballspielen ist halt nicht so dein Ding, aber abnehmen im Fitnesscenter oder auf dem Fußballplatz würde besser zu dir passen. Genau darum geht es bei der Männergesundheit: Dir steht ein Coach für die Männerwelt zur Verfügung.

Ernährung und Herzinfarkt – typisch männlich?

Nicht nur bei sportlichen Aktivitäten unterscheiden sich Männer und Frauen. Auch in der Ernährung gibt es klassische Unterschiede. Beim Thema abnehmen tendieren Frauen eher zu Salaten oder anderen soften Speisen, während beim Mann das fette Kotelett im Sommer auf dem Grill niemals fehlen dürfte. Aber auch hier könnte ein Ernährungs-Experte mit Sicherheit eine „männliche“ Lösung finden!

Männer erleiden im Schnitt 10 Jahre eher einen Herzinfarkt. Oftmals ist der Stress daran Schuld. Da statistisch gesehen der Mann mehr in Führungspositionen oder bei der körperlich schweren Arbeit zu finden ist, ist Stress eines der Hauptursachen für Herzerkrankungen. Frauen reagieren sensibler und jammern auch mal, aber der starke Mann redet nicht darüber, dass er unter Stress leidet. Er frisst alles in sich hinein.

Dabei würde dem Mann eine Entspannungs-Methode ebenso guttun, wie der Frau. Aber würdest du mit Kuschelsocken und einer Matte stolz zum Yogakurs marschieren? Eher nicht. Es ist tatsächlich so, dass es Angebote zur Entspannung eher auf Frauen zugeschnitten gibt. Ein Coach für Männergesundheit würde die passende Entspannungs-Methode für dich finden.

Männer und Drogen

Rauchst du viel oder trinkst du übermäßig viel? Du wirst sicherlich auch wissen, dass diese Suchtstoffe nicht jahrelang spurlos an dir vorbeigehen. In den 70er oder 80er Jahren war es chic, als Mann mit bloßem Oberkörper rauchend durch die Savanne zu reiten. Oder viel Spaß mit Freunden auf einem Segelboot zu haben und dabei Bier oder anderes zu trinken.

Leider ist es auch heute noch so, dass die starke Männlichkeit bei den legalen Drogen ordentlich zugreifen muss, um als Mann zu gelten. Da hat das „zarte Geschlecht“ Frau es doch etwas einfacher, den Genussmitteln abstinent gegenüberzutreten. Wenn du als Mann den Drogen den Rücken kehren willst, braucht du einen starken Begleiter an deiner Seite, um es zu schaffen.

Betrachte dich ganzheitlich und werde dadurch leistungsfähiger

Als Jugendlicher galtest du als Halbstarker und nichts konnte dich irgendwo von abhalten? Das war in der unbeschwerten Jugend ganz normal. Das Thema „Krankheit“ gab es nicht und die Sorgen hielten sich auch in Grenzen. Mit Beginn des Berufslebens und Gründung einer eigenen Familie nahm der Stress zu. Der Mann galt von jeher als derjenige, der sich um Familie und Haus und Hof zu kümmern hatte. Diese Art der Verantwortung zieht sich durch das ganze Leben durch.

Aber irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem die Kräfte nachlassen. In der Mitte des Lebens tauchen plötzlich unerklärliche Erschöpfungszustände auf. Du willst leistungsfähig bleiben, kannst aber viele Dinge einfach nicht mehr leisten. Das könnte der Beginn eines klassischen Burn-Outs sein.

Solltest du davon betroffen sein, könnte eine Möglichkeit dir helfen: Organisiere dich und dein Leben neu. Stelle einfach alles auf Null. Vor allem solltest du überprüfen, ob du noch mit der Zeit gehst oder alte Verhaltensmuster am Leben hältst.

Du musst nicht immer nur stark sein!

Du musst nicht immer und überall den starken Mann markieren, wenn du das eigentlich gar nicht mehr willst. Früher war der Mann der Jäger und konnte keine Schwäche zeigen. Heute ist das anders, Männer dürfen durchaus auch Gefühle zeigen. Die gesamten geschlechtsspezifischen Verhaltensweisen aus der früheren Zeit sind heute Gott sei Dank nicht mehr gegeben.

Steh zu dir selbst und überlege, welches Leben du in der Zukunft leben möchtest und wie du das erreichen kannst.

Verabschiede dich von Zwängen, die dir von der Gesellschaft oder deinem familiären Umfeld auferlegt werden. Mache nur das, was dir wichtig ist. Kümmere dich um deine psychische Gesundheit, dann wird dir die körperliche Gesundheit ebenfalls erhalten bleiben.