Ein Penisbruch – kleiner Sex-Unfall oder tatsächlich ein Fall für die Notaufnahme?

Sexualprobleme sind nie schön, egal ob es sich um ein mangelndes sexuelles Verlangen, einem vorzeitigen Orgasmus oder um Anorgasmie handelt – jede dieser Schwierigkeiten wirkt sich negativ auf dein Sexualleben aus. Doch wie sieht es mit Verletzungen am Geschlechtsteil aus?

Ein Penisbruch – eine Verletzung an seinem besten Stück ist nicht nur unangenehm, sondern bereitet zusätzlich große Schmerzen. Und wenn Bilder vom Aussehen eines solchen Bruches, kann man sich zu gut vorstellen, wie die Betroffenen leiden. Wahrscheinlich hast du bereits öfter davon gehört – schließlich ist ein eine Penisfraktur ein ernstzunehmendes Krankheitsbild und kann jeden treffen. Was das genau ist, wie sehr das dein Sexualleben beeinträchtigen könnte und wie Du im Notfall reagieren solltest, erfährst du in dem folgenden Text.

Was ist ein Penisbruch?

Bei einem Penisbruch (oder auch Penisfraktur und Penisruptur genannt) handelt es sich um einen Einriss der Schwellkörperhaut oder des Schwellkörpers selbst. Man unterscheidet zwischen schweren und leichten, also latenten Brüchen. Bei einer latenten Fraktur wird die Schwellkörperhaut angerissen. Solltest du die Vermutung haben, dass du einen solche Verletzung erlitten hast, dann haben wir dir zur Orientierung einige häufige Symptome aufgelistet:

  • Kurzes Knacken
  • Mäßige Schmerzen
  • Knoten und Verkrümmungen

Handelt es sich um einen Notfall?

Egal ob es ein leichter oder schwerer Bruch ist – zum Arzt solltest du auf jeden Fall. Unbehandelte Penisrupturen ziehen Folgen mit sich. Es können beispielsweise Vernarbungen, bleibende Penisverkrümmungen, Plaquebildungen oder Erektionsstörungen entstehen, dazu aber später mehr.

Dann gibt es noch die schweren Penisbrüche – dabei handelt es sich sogar um einen urologischen Notfall, der so schnell wie möglich behandelt werden muss. Wenn du folgende Symptome bemerkst, dann solltest du dich auf den Weg zur Notaufnahme begeben, denn meist ist ein operativer Eingriff nötig, um die oben genannten Folgen zu vermeiden:

  • Sichtbarer Bluterguss, Penis verfärbt sich blau bzw. lila
  • Penisschwellung
  • Hörbares Knacken
  • Starke Schmerzen
  • Blut im Urin

Was kann man in einem Notfall selbst machen?

Bis du zur Notaufnahme gelangt bist, sollest du zwei Dinge tun. Erstens ist die Kompression des Penis wichtig. Dazu presst du ihn für einige Zeit zwischen deinen Händen zusammen, bis er schlaff ist. Das soll die Blutung vermindern. Zudem solltest du den Penis kühlen, beispielsweise mit einer Kompresse. Dadurch verminderst du die Schwellung und die Folgen der Blutungen.

Ansonsten empfiehlt es sich eher selten Schmerzmittel einzunehmen. Diese benötigen zum einen sowieso ein wenig Zeit, um zu wirken und bis dahin solltest du schon beim Arzt sein und um anderen wirken einige Schmerzmittel blutverdünnend. Das kann dazu führen, dass die Blutung im schlimmsten Fall noch stärker wird.

Was sind die Ursachen für einen Penisbruch?

Nun fragst du dich sicherlich wie es überhaupt zu einem Bruch kommen kann. Meist geschieht sowas bei besonders heftigem Geschlechtsverkehr, wenn der Penis rausrutscht. Die Sexstellung bei der ein solcher Unfall vergleichsweise am häufigsten passiert, ist die Reiterstellung.

Allerdings kann sowas auch bei Selbstbefriedigung oder durch Gewalt passieren. Es ist auch schon vorgekommen, dass eine Penisfraktur nachts entsteht: du hast in der Nacht eine Erektion und drehst dich um oder legst dich falsch hin und schon kann es passieren.

Wie wird der Penisbruch diagnostiziert?

Wenn du dich zum Arzt begeben hast, dann wird dieser den Penis bzw. Die Schwellungen meist nur abtasten. So lässt es sich oft schon erkennen, ob es sich wirklich um einen Bruch handelt.

Wie sieht ein Penisbruch aus und was verhilft zur HeilungErkennt der Arzt durch die Blickdiagnose nicht, ob es sich um einen Penisbruch handelt, dann gibt es noch die Möglichkeit einen Ultraschall machen zu lassen. Durch diesen kann auch das genaue Ausmaß der Verletzung erkannt werden.

Röntgen und MRT-Aufnahmen werden nur selten erstellt. Geröntgt wird der Penis meist nur, wenn der Verdacht besteht, dass die Harnröhre ebenfalls verletzt ist. Dann wird dem Patienten Kontrastmittel gespritzt, um die Verletzungen in den Aufnahmen zu erkennen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Wie bereits erwähnt ist bei einem Bruch meist ein operativer Eingriff nötig. Dabei wird die Blutung entfernt und der Riss im Schwellkörper des Penis verschlossen und genäht. Bei einer schweren Fraktur ist dies wahrscheinlicher als bei einem latenten. Trotzdem muss ein latenter Bruch auch immer behandelt werden.

Als Betroffener erhältst du außerdem zusätzlich oft ein Antibiotikum. Dieses soll Infektionen vorbeugen.

Wie lange dauert es bis die Ruptur verheilt ist?

Nachdem die Verletzung operativ behandelt wurde, wird ein Verband an den Penis angelegt. Des Weiteren erhältst du Medikamente, die erektionshemmend wirken sollen, um den Penis bestmöglich zu schützen und nicht zu belasten.

Vier bis sechs Wochen nach der Operation gilt es das Glied zu schonen. Das bedeutet beispielsweise, dass man auf den Geschlechtsverkehr verzichten muss und dass man auch die Selbstbefriedigung unterlassen sollte.

So sieht es mit den Folgen der Fraktur aus

Tatsächlich kann ein Penisbruch auch Folgen haben. Man unterscheidet dabei zwischen den sogenannten Früh- und Spätfolgen. Frühfolgen sind solche, die sich direkt nach dem „Unfall“ bemerkbar machen. Dazu gehören zum Beispiel die Verkrümmung des Penis oder Probleme beim Wasserlassen.

Späte Folgen des Bruches sind folgende:

  • Bleibende Verkrümmungen
  • Erektile Dysfunktion
  • Schmerzen während einer Erektion
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Schwierigkeiten beim Wasserlassen

Wenn du die oben genannten Hinweise zur Heilung beachtest und die Penisfraktur so schnell wie möglich behandeln lässt, dann stehen die Chancen aber sehr gut, dass die Verletzung keine großen und ernsthaften Folgen mit sich zieht.

Kleiner Riss mit großen Nachwirkungen

Wie du siehst, ist ein Penisbruch etwas ernstzunehmendes, das schwerwiegende Folgen haben kann. Diese treten zwar nicht nach jedem Bruch auf und können behandelt werden, allerdings solltest du es nicht drauf anlegen.

Solltest du Schmerzen haben oder aus anderen Gründen die Befürchtung haben, dass Du einen Penisbruch erlitten hast, dann ist ein Arztbesuch auf jeden Fall nicht zu umgehen. Das sollte Dir nicht peinlich sein – Ärzte werden mit so etwas tagtäglich konfrontiert. Und falls Du noch immer solche Sorgen hast, dann noch eine kleine Information am Rande: auch Prominente, wie zum Beispiel Dieter Bohlen haben mit einen Penisbruch zu kämpfen gehabt. Du siehst also: es kann jeden treffen!

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Aleksandre Guram
Autor bei potenzdoktor.de
Aleksandre Guram begann sein Medizinstudium an der Tbilisi State Medical University, brach dieses jedoch früh ab. Dennoch begeistert von Medizin, Gesundheit und Sport begann er zu schreiben. Blogs, Editorials, Analysen, Testberichte zu Supplements. Er fand seine Passion im Autor-Dasein, nicht zuletzt, weil ihm dies ein standortunabhängiges Arbeiten ermöglicht.


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